So profitieren auch kleine Hotels von der Digitalisierung

Bild: enfore

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Weil Budget, Zeit und Know-how fehlen, ist die Digitalisierung oft besonders für kleine Hotels eine Herausforderung. Das soll sich jetzt ändern. Die Telekom und das Unternehmen enfore bieten jetzt gemeinsam eine digitale Lösung speziell für kleine Unternehmen aus den Bereichen Gastronomie, Handel und Dienstleistung an: MagentaBusiness POS ist eine Kombination aus einem preiswerten digitalen POS-System inklusive digitaler Kasse, einem Kartenbezahlterminal, branchenspezifischer Software-Module sowie dem besten Netz der Telekom sowie Service und Support. Die Lösung unterstützt Gastronomen und Hoteliers beispielsweise bei Prozessen wie Reservierungen, Warenwirtschaft, Personalplanung oder vorbereitender Buchhaltung. Im Interview verraten Thomas Spreitzer, Vertriebsverantwortlicher für kleine und mittlere Firmenkunden bei der Telekom Deutschland, und enfore-Gründer Marco Börries, wie sie damit kleinen Unternehmen die Vorteile der Digitalisierung erschließen wollen.

Thomas Spreitzer, Bild: Deutsche Telekom

Redaktion: Ob Pensionen, Bistros oder Friseure: Es gibt viele kleine Betriebe, die auch ohne umfangreiche Digitalisierungsmaßnahmen erfolgreich sind. Herr Spreitzer, warum sollten ausgerechnet die etwas verändern?

Thomas Spreitzer: So mancher Kleinunternehmer – ob Hotelier, Gastronom oder Handwerker – mag sich in der Tat fragen: Mir geht es doch gut, warum soll ich mein hart verdientes Geld in die Digitalisierung stecken? Doch auf lange Sicht wird kein Unternehmen an der Digitalisierung vorbeikommen.

Redaktion: Warum?

Spreitzer: Neue Player dringen in die Märkte ein und verändern etablierte Geschäftsmodelle. Schauen Sie sich an, wie Uber die Taxibranche bedrängt, Airbnb scheinbar etablierten Hoteliers über Nacht die Umsätze abjagt oder Amazon praktisch den gesamten Einzelhandel umkrempelt. Hinzu kommt, dass es dank Cloud Computing sehr einfach geworden ist, online-basierte Geschäftsmodelle schnell und günstig in die Tat umzusetzen.

Börries: Genau deshalb sollten sich auch kleine Firmen dem Wandel stellen. Viele kleine Unternehmen haben das ja auch bereits erkannt: Sie wissen, dass sie bei der digitalen Transformation aktiv werden müssen. Aber die Umsetzung ist oft schwierig und dauert länger, weil diesen Unternehmen schlicht das Know-how oder das notwendige Budget für die Digitalisierung fehlt. Und weil viele auch einfach nicht wissen, wo sie ansetzen könnten.

Redaktion: Wo könnten kleine Unternehmen beim Digitalisieren denn konkret ansetzen?

Spreitzer: An zwei Punkten. Erstens: An der Kundenschnittstelle. Unsere Lösung ermöglicht Hotels, ihren Gästen mehr Komfort und Service zu bieten. Beispielsweise, wenn sie die Bezahlung nicht nur mit EC- oder Kreditkarte, sondern auch via PayPal ermöglichen. Oder Rabatte für Stammkunden ganz unkompliziert direkt an der Kasse verrechnen. Oder indem sie Gutscheine an Aktionstagen direkt an der Kasse generieren und ausdrucken, die Hotelgäste dann für den Spa-Bereich oder das Restaurant einsetzen können.

Redaktion: Und zweitens?

Spreitzer: An Prozessen, die sich wiederholen und einem festen Schema folgen. Im Hotel gilt das beispielsweise für die Zimmerverwaltung, die Rechnungsstellung und alle nachgelagerten Buchhaltungs- und Dokumentationsvorgänge. Mit Magenta Business POS lassen sich solche Aufgaben weitgehend automatisieren. Ein weiterer Vorteil: Mit MagentaBusiness POS erfüllen Unternehmen die gesetzlichen Vorgaben zur elektronischen Buchführungs- und Aufzeichnungspflicht (GoBD).

Marco Börries, Bild: enfore

Redaktion: Im Grunde ist das Alles ja nichts Neues.

Börries: Stimmt, doch wer derartige Dienste nutzen wollte, musste früher alles einzeln kaufen: Eine Software für die Warenwirtschaft, ein Programm für die Buchhaltung, ein Tool für die Personalplanung, eine Lösung für den Betrieb seiner Website – und eine digitale Kasse.

Spreitzer: Genau das haben wir jetzt geändert und diese Funktionen vollständig in unserer neuen Lösung MagentaBusiness POS vereint. Und setzen dabei an einem Punkt an, den jedes kleine Unternehmen im Bereich Einzelhandel, Dienstleistungen oder Gastronomie einsetzt: bei der Kasse.

Redaktion: Herr Börries, Sie haben mit Ihrem Team die digitale Lösung entwickelt. Digitale Kassensysteme gibt es aber doch bereits viele auf dem Markt. Wozu braucht die Welt ein weiteres?

Börries: Die Kasse ist letztlich das Tor zu der digitalen Welt. Wir bieten kleinen Unternehmen weit mehr als nur ein digitales Kassensystem, denn durch die Kasse erhalten Nutzer Zugang zu einer digitalen Plattform mit kostenfreien, branchenspezifischen Software-Modulen. Darüber steuern beispielsweise kleine Hotels künftig alle Prozesse: Von der Abrechnung über die Warenwirtschaft und die Personalplanung bis hin zur eigenen Website inklusive Zimmerreservierung – und die Buchhaltung bereitet das System ebenfalls für mich vor. Ein derartiges, vollintegriertes System mit einheitlicher Datenbasis ist absolut einmalig auf dem Markt. Es gibt zwar viele, die eine Warenwirtschaft, eine Buchhaltung oder eben eine digitale Kasse anbieten. Aber das sind bisher stets getrennte Lösungen – bislang führte niemand alle Aspekte in einem einzigen System zusammen, das sich noch dazu komplett zentral steuern lässt. Das bietet nur MagentaBusiness POS.

Bild: enfore

Redaktion: Die Entwicklung der Kassensysteme mit den angeschlossenen Software-Modulen hat acht Jahre in Anspruch genommen. Warum hat das so lange gedauert?

Börries: Wir haben uns die Zeit genommen, die es brauchte, um die perfekte Lösung zu entwickeln, die kleinen Unternehmen von Beginn an entscheidende Vorteile bringt. MagentaBusiness POS eignet sich optimal zur unkomplizierten Digitalisierung aller gängigen Geschäftsvorgänge. Die Lösung umfasst branchenspezifische Business-Anwendungen, passgenaue Hardware und kompetenten Rundum-Service – von der Beratung bis zum Support durch Experten im laufenden Betrieb.

Redaktion: Warum haben Sie sich dafür mit der Telekom zusammengetan?

Börries: Die Telekom steht für das beste Netz und guten Service. enfore steht für einen leichten Zugang zu intuitiv bedienbaren digitalen Lösungen. Gemeinsam haben wir das Potential, kleine Unternehmen durch die Digitalisierung erfolgreicher, agiler und konkurrenzfähiger zu machen.

Spreitzer: Die Kooperation mit enfore ist für die Telekom ein wichtiger Meilenstein im Rahmen unserer Branchenstrategie für kleine und mittlere Unternehmen. Besonders in den Bereichen Hotellerie und Gastronomie sehen wir hohes Digitalisierungspotenzial. Deshalb kombinieren wir unsere Stärken – unser Netz, Top-Service, persönliche Kundenberatung vor Ort – mit den Stärken eines Partners wie enfore, der Lösungen entwickelt, die genau auf die Bedürfnisse dieser Branchen zugeschnitten sind.

Redaktion: Welchen Part übernimmt die Telekom dabei konkret?

Spreitzer: Wir nehmen unseren Kunden den Einrichtungsaufwand ab. In Deutschland sind wir exklusiver enfore-Vertriebspartner und kümmern uns um den Netzanschluss, sowie um die Inbetriebnahme und den Support vor Ort. Insgesamt bieten wir damit ein umfassendes Komplettpaket. MagentaBusiness POS ist in ausgewählten Telekom Shops ausgestellt und auch über unsere Website oder telefonisch erhältlich. Auf Wunsch besuchen wir unsere Kunden auch vor Ort und beraten sie in seinem Hotel oder Restaurant.


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Foto: Global Revenue Forum Luzern. Quelle: SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern.

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