Stuttgart hat sich ein neues Statussymbol gegönnt. Nicht auf vier Rädern, sondern auf 25 Etagen. Der Porsche Design Tower ragt wie ein stilisiertes Ausrufezeichen über den Pragsattel – ein Statement in Stahl, Glas und Understatement.
Architektur als gebaute Markenphilosophie
In der Heimatstadt von Porsche, wo sich Ingenieurskunst und Automobilkultur tief in das kollektive Selbstverständnis eingeschrieben haben, wächst seit Kurzem ein Bauwerk gen Himmel, das dieses Erbe nicht nur spiegelt, sondern weiterdenkt. Der Porsche Design Tower ist mehr als ein Hochhaus. Er ist gebaute Haltung. Ein Objekt, das keine Geschichten erzählt, sondern sie verkörpert.
Bildquelle: Radisson Blu Hotel
Geplant von der Bülow AG in enger Zusammenarbeit mit Studio F. A. Porsche, der Design-Tochter der Porsche AG, trägt der Turm eine klare Handschrift: Reduktion auf das Wesentliche, Funktionalität ohne Umwege, Formgebung mit ikonischem Anspruch. Wer sich an die Ästhetik eines Porsche 911 gewöhnt hat – diese Spannung aus Linienklarheit und muskulöser Eleganz – wird sich auch in diesem Gebäude sofort zurechtfinden.
Die äußere Hülle ist geprägt von einer fast überirdischen Glätte: Eine durchgängige Glasfassade umspannt das Bauwerk wie eine zweite Haut. Keine sichtbaren Brüche, keine dekorativen Spielereien, keine gestalterischen Ausflüchte. Stattdessen: Tiefe, dunkle Töne, die mit dem Licht des Tages changieren, und eine Formensprache, die wie aus einem Guss wirkt. Wer genauer hinsieht, erkennt: Hier wurde nicht nur gebaut, hier wurde geformt.
Bildquelle: Radisson Blu Hotel
Vertikale Funktionalität mit urbaner Vision
Mit seinen knapp 90 Metern Höhe ist der Porsche Design Tower nicht nur das höchste Büro- und Hotelgebäude Stuttgarts, sondern auch ein Beispiel dafür, wie man Nutzungsvielfalt in architektonische Kohärenz überführt. Das Gebäude gliedert sich in klar definierte Bereiche: Die unteren Etagen beherbergen moderne Büroflächen, dazwischen liegt ein öffentlich zugängliches Restaurant mit Weitblick, und in den oberen Geschossen residiert das elegante Radisson Blu Hotel.
Foto: Porsche Design
Dieser Nutzungsmix ist keineswegs pragmatisches Flächenmanagement. Er folgt einer Philosophie: Offenheit statt Abschottung, Integration statt Segregation. Der Turm soll nicht nur Landmarke sein, sondern auch Teil der Stadt bleiben. Ein Ort, an dem Geschäftsreisende, Gourmets, Kreative, Start-ups und Hotelgäste aufeinandertreffen – und womöglich am selben Aufzugsknopf drücken.
Die Bürowelten – Produktivität mit Aussicht
In den unteren Etagen entfaltet sich eine neue Art des Arbeitens. Die Büroflächen sind lichtdurchflutet, akustisch optimiert, flexibel in der Nutzung. Großzügige Fensterfronten geben den Blick auf die Stadt frei – ein Arbeitsumfeld, das nicht inspiriert, sondern herausfordert. Denn wer hier residiert, signalisiert Anspruch.
Besonders innovativ: die sogenannten Business Suites. Komplett ausgestattete, temporär nutzbare Büroeinheiten für Projektteams, internationale Delegationen oder digitale Nomaden, die mehr als nur ein „Shared Desk“ suchen. Kombiniert mit den Services des Hotels entsteht ein hybrides Arbeitsmodell, das Eleganz und Effizienz zusammenbringt – ein Konzept, das der heutigen, mobil vernetzten Wirtschaftslage den architektonischen Rahmen bietet.
Bildquelle: Radisson Blu Hotel
Das Radisson Blu – leise Luxusnoten in luftiger Höhe
Seit November 2023 beheimatet der obere Teil des Towers das Radisson Blu Hotel at Porsche Design Tower Stuttgart – ein Haus, das sich nahtlos in die Designsprache des Turms einfügt und dennoch seine eigene Handschrift trägt. Mit 168 Zimmern und Suiten ist es überschaubar, aber nicht klein; zurückhaltend, aber keineswegs kühl.
Das Interieur folgt dem Prinzip des „Silent Luxury“: gedeckte Töne, hochwertige Materialien, feinsinnige Details. Die Zimmer sind mit bodentiefen Fenstern ausgestattet, durch die sich die Stadt wie ein lebendiges Wandgemälde präsentiert. Die Bäder – mit Naturstein, Regenduschen und ausgewählter Technik ausgestattet – muten fast wie private Spas an.
Bildquelle: Radisson Blu Hotel
Technologisch bewegt man sich auf dem neuesten Stand: Licht, Temperatur, Entertainment – alles lässt sich per Touchpanel oder App steuern, intuitiv und unaufgeregt. Besonders angenehm: Die Technik tritt nie in den Vordergrund. Sie ist da, wenn man sie braucht – und schweigt, wenn man sie nicht stören soll.
Ein Highlight für Vielreisende und anspruchsvolle Gäste sind die Executive-Zimmer mit Zugang zur privaten Lounge in den obersten Etagen. Frühstück, Snacks, Drinks – serviert mit Blick über das Neckartal. Dazu ein hochmodernes Fitnessstudio mit Panoramafenstern – für Sport mit Skyline.
Kulinarik zwischen Himmel und Boden
Im 10. Stock findet sich das gastronomische Herzstück des Hauses: ein Restaurant, das sich der kreativen Crossover-Küche verschrieben hat. Regionale Produkte treffen auf internationale Aromatik – handwerklich präzise umgesetzt, aber ohne kulinarisches Pathos. Die offene Küche erlaubt Einblicke in das Geschehen, das Interieur bleibt auch hier der Designsprache treu: klar, reduziert, durchdacht.
Die Bar im Erdgeschoss ergänzt das Angebot auf erdverbundene Weise. Warme Materialien, weiche Lichtakzente, ein souveränes Cocktailprogramm zwischen Klassik und Experiment. Hier treffen Geschäftsleute auf Designflaneure, Hotelgäste auf Einheimische. Es ist ein Ort, an dem sich das internationale Flair mit der lokalen Bodenhaftung paart – eine der schönsten Formen der Urbanität.
Bildquelle: Radisson Blu Hotel
Nachhaltigkeit – Substanz mit Haltung
Auch jenseits von Ästhetik und Komfort setzt der Porsche Design Tower Maßstäbe – etwa in Sachen Nachhaltigkeit. Das Gebäude ist mit einem intelligenten Gebäudemanagementsystem ausgestattet, das Energieverbrauch, Raumklima und Licht steuert. Ziel: maximaler Komfort bei minimalem ökologischen Fußabdruck.
Die Glasfassade ist hochdämmend, die Lüftungs- und Heizsysteme entsprechen neuesten Standards. Elektroladestationen in der Tiefgarage, Fahrradstellplätze, Anbindung an Bus und Bahn – hier wird Mobilität nicht nur gedacht, sondern gefördert. Es ist der Versuch, Luxus und Verantwortung nicht zu trennen, sondern zu verschmelzen. Und er gelingt.
Bildquelle: Radisson Blu Hotel
Stadtentwicklung mit Signalwirkung
Dass der Turm ausgerechnet am Pragsattel steht – einem Verkehrsknotenpunkt, der bislang eher funktional als faszinierend war – ist ein städtebauliches Statement. Hier, wo früher Durchgangsverkehr dominierte, entsteht ein neuer Fixpunkt für modernes, urbanes Leben. Die architektonische Eleganz des Towers ist dabei kein Fremdkörper, sondern Katalysator: für eine Aufwertung des Quartiers, für eine andere Art von Stadtbild.
Man kann diesen Turm als Solitär sehen – aber das würde ihm nicht gerecht. Er ist vielmehr Teil einer Bewegung, die städtische Räume neu denkt: dichter, gemischter, anspruchsvoller. Und er ist ein Beispiel dafür, wie Architektur zur Erzählung wird – über Marke, über Ort, über Zeitgeist.
Bildquelle: Radisson Blu Hotel
Ein Gebäude mit Haltung
Der Porsche Design Tower ist ein Stück Zukunft im Hier und Jetzt. Ein Objekt, das man nicht nur betritt, sondern erlebt. Das einen Eindruck hinterlässt – nicht laut, aber nachdrücklich. Es ist kein Zufall, dass Studio F. A. Porsche hier federführend war. Die Marke steht wie kaum eine andere für die Liaison aus Technik und Ästhetik, aus Funktion und Gefühl. Und genau dieses Spannungsfeld wird hier in gebaute Wirklichkeit übersetzt.
Wer in diesem Turm arbeitet, lebt oder Gast ist, bewegt sich in einer Sphäre, die Haltung verkörpert. Es ist eine Einladung – an jene, die Schönheit im Klaren suchen, Innovation im Stillen erkennen und Urbanität nicht als Herausforderung, sondern als Möglichkeit verstehen.
Fazit – Stuttgart mit neuer Silhouette
Mit dem Porsche Design Tower hat Stuttgart nicht nur seine Skyline verändert, sondern ein neues Kapitel städtischer Lebensqualität aufgeschlagen. Das Gebäude steht für eine Zukunft, in der Ästhetik, Funktion, Nachhaltigkeit und Urbanität kein Widerspruch, sondern Selbstverständnis sind.
Wer das Gebäude verlässt, trägt mehr mit sich als nur einen Eindruck. Vielleicht ein neues Gefühl für Raum. Für Zeit. Für das, was möglich ist, wenn Design zur Haltung wird – und Haltung zur Form.
